Mitgliedernutzen statt Arbeiterselbstverwaltung

Die traditionelle Genossenschaftsbewegung in Deutschland ist eher bürgerlich

Der Begriff klingt nach alternativem Wirtschaften und gezähmtem Kapitalismus - doch Beschäftigte wissen es oft besser. »Genossenschaftsbanken sind einerseits gute Banken, die traditionelles Geschäft machen - andererseits gehen viele mit Beschäftigten ruppig um«, klagte ver.di-Sekretär Mark Roach schon vor einigen Jahren. Seit 2013 gibt es keinen Tarifvertrag der Volks- und Raiffeisenbanken mit ver.di mehr, sondern nur mit »gelben« Gewerkschaften wie dem DBV. Die Löhne seien deutlich schlechter als bei privaten Banken - besonders auf dem Land.

Schlechtere Arbeitsbedingungen als bei der Konkurrenz werden auch einem anderen Genossenschaftsriesen vorgeworfen. Vor einigen Jahren enthüllte der NDR Lohndumping, Angst und mobbingähnliche Zustände in einigen Märkten von Edeka. Kollegen würden wegen des hohen Drucks keine Pausen mehr machen, klagte eine Betriebsrätin. Mitarbeiter würden in vielen Fällen lediglich die Hälfte des im Einzelhan...


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