Orthodoxie im Aufschwung

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In den vergangenen Jahrzehnten habe die Orthodoxe Kirche und das religiöse Leben in der Russischen Föderation einen beispielslosen Aufschwung genommen, informierte die Mediengruppe »Rossija Sewodnja« (»Russia Today«, RT) im November. So seien in den vergangenen 28 Jahren 29 000 Kirchen eröffnet worden, umgerechnet 1000 pro Jahr bzw. drei am Tag. 1988 habe es drei theologische Seminare oder Akademien gegeben, »heute sind es mehr als 50«. Der russische Staat investiere laut seinem Etat 100 Millionen Dollar in den Bau und für die Restauration von Kirchengebäuden.

Laut dem Nachrichtenportal der Orthodoxen Kirche in Russland gibt es in der Föderation heute 35 000 Kirchen. Hilarion Alfejew, der russisch-orthodoxe Metropolit von Wolokolamsk und Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats, erklärte, er »kenne kein Beispiel für das, was bei uns geschieht, in der gesamten Menschheitsgeschichte«.

Er sprach von einer Epoche, »die wir als die ›zweite Taufe Russlands‹ bezeichnen«. Die massenhafte Hinwendung der Bevölkerung zum Glauben habe in Russland in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren begonnen, sagte der Metropolit.

Noch im Jahr 2002 bekannten sich nach Angaben russischer Medien 50 Prozent der Bevölkerung zum orthodoxen Christentum, heute wird dieser Anteil mit 68 Prozent angegeben. Die Zahl der Muslime sei von vier auf sieben Prozent gestiegen und die Zahl der Atheisten sei von 32 auf 19 Prozent gesunken. nd

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