Atomarer Fake

Pakistanischer Minister fällt auf Falschnachricht herein und droht Israel

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Es gibt solche und solche Falschnachrichten. Die am Montag kursierende Meldung vom vermeintlichen Tod der Popsängerin Britney Spears ist zwar makaber, entpuppte sich aber schnell als Unsinn und reiht sich in die lange Liste ausgedachter Promi-Abgänge ein.

Dagegen gehört der folgende Fall in die Abteilung besorgniserregende Fake News: Pakistans Verteidigungsminister geriet am Wochenende in höchste Aufregung, weil er einem offenbar gefälschten oder auch erfundenen Medienbericht Glauben geschenkt hatte. Im Internet war verbreitet worden, dass ein früherer Verteidigungsminister Israels mit einem Atomschlag gegen Pakistan gedroht habe. »Falls Pakistan unter irgendeinem Vorwand Truppen nach Syrien schickt, werden wir dieses Land mit einem Atomangriff zerstören«, soll der Minister in Richtung Pakistan geäußert haben. Israel sprach zwar bald von einem komplett falschen Bericht, aber da hatte Pakistans Verteidigungsminister Khawaja Asif schon zurückgeschlagen; zum Glück vorerst nur verbal: »Israel vergisst, dass Pakistan auch eine Atommacht ist«, schrieb er im Kurznachrichtendienst Twitter.

Solche Nachrichten und Pseudonachrichten heizen eine Auseinandersetzung weiter an, die sich um den Umgang mit so genannten Fake News dreht. Dabei geht es um die Verantwortung der sozialen Netzwerke - sowohl der Nutzer als auch der Anbieter - sowie um juristische Konsequenzen. In der Bundesregierung gibt es beispielsweise Überlegungen, auf die wachsende Zahl von Fake News und Hassbotschaften mit einem Gesetz und einer Rechtsschutzsstelle zu reagieren. Kritiker befürchten, dass Macht und Willkür solcher Konzerne wie Facebook wachsen, wenn sie selbst mit Hilfe von Algorithmen versuchen, falsche und Hassbotschaften zu bekämpfen. nd Seiten 2 und 8

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal