Mehr transportieren weniger

Bei Karlsruhe fehlen dem Rhein fast 1,5 Meter - die Transportkosten steigen

  • René Heilig, Karlsruhe
  • Lesedauer: 2 Min.

Am Dienstagmorgen betrug der Pegel bei Maxau - das ist ein zur Stadt Karlsruhe in Baden-Württemberg gehörender Weiler - gerade noch 3,45 Meter. Das sei alles andere als normal, betont das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt in Mannheim. Normalerweise misst man zu dieser Jahreszeit um die 5,20 Meter. Schuld an dem Manko sind ausgebliebene Niederschläge in der Bodensee- und Schwarzwaldregion. Das sogenannte Adventshochwasser habe sich nicht eingestellt. Der Schiffsverkehr geht unterdessen weiter. Eingestellt wird er grundsätzlich nur bei Hochwasser. Derzeit jedoch können die Frachter weniger laden. Viele fahren nur mit 30 bis 40 Prozent ihrer Ladekapazität, einige nutzen gerade einmal zehn Prozent des Transportraumes. Entsprechend teurer wird die Fracht, weshalb viele Firmen auf die Straße ausweichen würden. Tatsächlich ist eine Zunahme des Straßenverkehrs zu beobachten.

Die Rhein-Experten in Mannheim hoffen, dass kein Schiff auf Grund läuft, denn dann stockt der ganze Verkehr. In so einem Fall muss man die Kähne leichtern, also Ladung von Bord bringen. Das wird gerade bei Containertransporten kompliziert, denn dazu brauche man ein Kranschiff. Das aber müsse aus Rotterdam angefordert werden, berichten die »Badischen Neuesten Nachrichten«.

Die aktuelle Frostperiode macht den Experten keine Hoffnung, dass der Rhein bald wieder zulegen wird. Noch sei es im Bereich des Möglichen, dass der bislang tiefste Wasserstand bei Maxau unterschritten wird. Der lag im September 2013 bei 3,20 Metern.

Schon seit September seien die Pegelstände nicht optimal für die Binnenschifffahrt, heißt es beim Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt. Seit November sinken sie fast durchgehend.

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