Holm will gegen Kündigung der HU Berlin klagen

Falsche Angaben zu seiner MfS-Vergangenheit könnten den Soziologen auch die Anstellung an der Berliner Hochschule kosten

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Der Stadtsoziologe und Ex-Baustaatssekretär Andrej Holm (parteilos) will sich gegen eine Kündigung der Humboldt-Universität Berlin zur Wehr setzen. Auf seiner Homepage kündigte Holm an, Klage beim Arbeitsgericht Berlin erheben zu wollen, sobald ihm das Schreiben über seine Entlassung vorliege. »Ziel der Klage wird sein festzustellen, dass die Kündigung rechtswidrig und damit unwirksam ist«, so Holm.

Wie die HU-Präsidentin Sabine Kunst am Mittwoch in Berlin bekanntgab, soll das Arbeitsverhältnis mit dem 46-Jährigen ordentlich gekündigt werden. Diese Entscheidung sei dem Personalrat mitgeteilt worden.

Nach Kritik an seinem Umgang mit seiner Vergangenheit beim Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR hatte Holm am Montag den Rücktritt als Bau-Staatssekretär erklärt. Am Dienstag war er vom rot-rot-grünen Berliner Senat offiziell entlassen worden.

Erst vor rund fünf Wochen war Holm von Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linkspartei) als Staatssekretär berufen worden. Kurz danach wurde bekannt, dass der bekannte Gentrifizierungskritiker 2005 in einem Personalbogen der HU seine hauptamtliche MfS-Mitarbeit verschwiegen hatte. Ihm sei nicht klar gewesen, dass seine Tätigkeit für den Geheimdienst zur Wendezeit als hauptamtliche Mitarbeit galt, erklärte Holm. Agenturen/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal