Ukrainisch als Pflicht

Kiewer Gesetzesinitiative für eine einzige Staatssprache heizt Konflikt an / Strafenkatalog und Inspektoren

  • Denis Trubetskoy, Kiew
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Bereits seit dem Präsidentschaftswahlkampf 2004 spaltet die Sprachdebatte die zweisprachige Ukraine. Weil nur Ukrainisch nach dem Zerfall der Sowjetunion den Status der Staatssprache erhielt, klagen viele Russischsprechenden vor allem aus den südöstlichen Regionen des Landes über ungleiche Verhältnisse für beide Sprachen. Einige Ukrainischsprechende sind dagegen unzufrieden, dass Russisch auch nach 25 Jahren der ukrainischen Unabhängigkeit immer noch in einem großen Teil des Landes konkurrenzlos dominiert. Obwohl die Debatte schon seit vielen Jahren geführt wird, bleiben Kompromisslösungen bisher aus.

Der Entwurf des neuen Gesetzes über die Staatssprache, den 33 Abgeordnete des ukrainischen Parlaments vor einer Woche in der Werchowna Rada registrierten, gehört sicher nicht zu den Kompromisslösungen. Vielmehr macht er die Sprachdebatte wieder zum Topthema - und spaltet die Bevölkerung so stark wie lange nicht mehr. Denn der Gesetze...


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