Große Waffen in kleinen Händen

Kindersoldaten in aller Welt kämpfen mit deutschen Gewehren, Pistolen und Granaten

  • Philipp Hedemann, Butembo
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

»Sie flehten um Gnade. Aber die Generäle hatten gesagt, dass wir nicht weich werden dürfen. Da machte ich die Augen zu und rammte das Messer in sie. Immer wieder.« Patrice* war zehn Jahre alt als er gezwungen wurde, das erste Mal zu morden. Seine Opfer waren drei katholische Nonnen. Patrice war, wie Tausende weitere Jungen und Mädchen, Kindersoldat im seit über 20 Jahren anhaltenden Bürgerkrieg im Ostkongo. Noch immer kämpfen dort ungezählte Minderjährige. Auch mit deutschen Waffen. Die am Donnerstag in Berlin vorgestellte Studie »Kleinwaffen in Kinderhänden. Deutsche Rüstungsexporte und Kindersoldaten« weist darauf hin, wie Waffen aus deutscher Produktion in die Hände von Kindern gelangen und weltweit Konflikte befeuern.

»Auch wenn ich am Ende die Augen zugemacht habe, kann ich mich genau an sie erinnern. Sie waren ziemlich alt«, erinnert Patrice sich an seine ersten Opfer. Seine Einheit verdächtigte die Nonnen, einen Jungen zu v...


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