Handelspolitik ohne Kanonenboote

Japan und USA verhandeln beim Staatsbesuch in Washington über ein bilaterales Abkommen

  • Felix Lill, Tokio
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Als im Juli 1853 vier riesige US-amerikanische Schiffe vor der Bucht von Tokio lauerten, blieb dem bis dahin abgeschotteten Japan keine Wahl mehr: Ab sofort solle man ein freundliches Miteinander durch Güteraustausch pflegen, forderte US-Präsident Millard Fillmore in einem durch Entsandte übergebenen Brief an den japanischen Kaiser. Was nach freundschaftlichem Rat klang, war als Drohung zu erkennen. Die Schiffe waren mit Kanonen ausgestattet. Bevor man vom militärisch übermächtigen Amerika überrannt würde, willigte Kaiser Koumei lieber ein.

Auch dank dieser unfreiwilligen Öffnung zählt Japan heute zu den reichsten Ländern der Welt. Anno 2017 herrscht verkehrte Welt, denn die USA sind es, die Freihandel nicht mehr wollen. Diesmal reist Japans Regierungschef Shinzo Abe ans andere Ende der Welt, um in Washington dafür zu werben. An diesem Freitag trifft er US-Präsident Donald Trump. Bei dem Staatsbesuch soll es vor allem um ein bilat...


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