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Paläste unter der Erde

Die Moskauer Metro

  • Mona Grosche
  • Lesedauer: 2 Min.

W er schon einmal mit der Moskauer Metro unterwegs war, vergisst das Erlebnis nicht. Nicht nur wegen der drangvollen Enge, dem gnadenlosen Geschiebe und dem etwas grimmig wirkenden Personal, sondern vor allem wegen der prachtvollen Architektur. Seit Inbetriebnahme im Jahr 1935 ist das Streckennetz auf 320 Kilometer angewachsen und umfasst heutzutage 200 Stationen. Derzeit soll die Metro um 80 Kilometer erweitert werden, 2017 werden 14 neue Stationen eröffnet.

Weltweit bekannt sind vor allem die Stationen der Metro aus der Stalinära, die allesamt wie Tempel des Transportwesens wirken. Prachtvolle Säulen, Mosaike, Lüster und Wandbilder verherrlichen mit unerhörtem Pomp das Leben in der damaligen Sowjetunion und natürlich die enormen Ingenieurleistungen, die mit dem Bau verbunden waren. Zweifellos, eine der beeindruckendsten Untergrundbahnen der Welt, die jährlich 2,3 Milliarden Menschen befördert.

Den gut 80 Jahren Moskauer Metro hat der Verlag DOM publishers Berlin einen Prachtband in englischer Sprache gewidmet, der mit zahlreichen Fotos, Plakaten und zum Teil, bisher unveröffentlichten Entwürfen und anderem Archivmaterial der Untergrundbahn ein würdiges literarisches Denkmal setzt, was ihre Geschichte, aber auch ihre Gegenwart betrifft.

Im Fokus stehen neben städtebaulichen Aspekten vor allem die Ingenieurleistung und die Architektur. Aber auch das Design kommt nicht zu kurz, das von der Gestaltung des Leitsystems über Plakate bis hinunter zum »Branding« der Fahrkarten dokumentiert wird. Drei Textbeiträge ergänzen das opulente Bildmaterial und beleuchten die Moskauer Unterwelt aus verschiedenen fachkundigen Blickwinkeln.

Sergey Kuznetsov/Alexander Zmeul/Erken Kagarov: Hidden Urbanism. Architecture and Design of the Moscow Metro 1935-2015. Hg. von Philipp Meuser und Anna Martovitskaya. Verlag DOM publishers. 352 S., 500 Abb., 98 €.

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