Dem Bonobo so nah

Gerne wird behauptet, monogame Zweierbeziehungen seien etwas »Natürliches« für den Menschen. Aber ist das wirklich so? Von Wladek Flakin

  • Wladek Flakin
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Unser Bild vom Leben in der Steinzeit ist stärker von Fred Feuerstein geprägt, als wir glauben. Niemand denkt wirklich, dass die Menschen vor Zehntausenden von Jahren kleine Dinosaurier als Staubsauger benutzten. Aber wir sehen Fred, Betty und Pebbles in ihrem Einfamilienhaus - als ob die bürgerliche Kleinfamilie, sauber getrennt von der Nachbarsfamilie, etwas Selbstverständliches wäre.

Monogame Beziehungen entsprechen einer »menschlichen Natur« - das wird gern behauptet. Dazu kommen noch pseudowissenschaftliche Theorien: Männer seien dazu programmiert, ihre Samen möglichst weit zu streuen, während Frauen dazu bestimmt sind, nach einem einzigen, treuen Ehemann und Versorger zu suchen. Doch Monogamie ist eine ausgesprochene Seltenheit in der Tierwelt. Nur wenige Arten wie Pinguine, Gibbons oder Albatrosse bilden Zweierbeziehungen. Neuere Forschungen zeigen, dass auch diese angeblich monogamen Tiere nicht weniger Seitensprünge einge...


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