Soziale Herkunft ist im deutschen Schulsystem entscheidend

Laut Studie »Chancenspiegel« gibt es zwar mehr Abiturienten, doch jeder achte Schüler mit Migrationshintergrund bleibt ohne Abschluss

  • Werner Herpell
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Berlin. Mangelnde Chancengerechtigkeit für junge Ausländer ist nach einer neuen Bildungsstudie eines der Hauptprobleme im deutschen Schulsystem. Für Jugendliche mit ausländischem Pass sei inzwischen
das Risiko eines Abbruchs - ohne zumindest den Hauptschulabschluss zu erreichen - mehr als doppelt so hoch wie für ihre deutschen Mitschüler. Zu diesem Ergebnis kommt der am Mittwoch in Berlin vorgestellte »Chancenspiegel 2017« der Bertelsmann-Stiftung, eine umfangreiche Analyse schulstatistischer Daten von 2002 bis 2014.

Während der Anteil aller Schüler ohne Abschluss seit 2011 von 6,2 auf 5,8 Prozent (2014) sank, stieg die Quote bei ausländischen Schülern im gleichen Zeitraum von 12,1 auf 12,9 Prozent an - betroffen ist in dieser Gruppe also etwa jeder Achte. Vergleicht man die jetzige Situation mit der Lage vor 15 Jahren, zeigt sich immerhin eine Besserung: Der Anteil aller Schulabgänger ohne Abschluss lag 2002 bei
9,2 Prozent, be...


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