Mehr Bewerber als Möglichkeiten

Anreiz für engagiertere Wahlkämpfe - Basis bestimmte Vertreter in Niedersachsen, Hessen und Thüringen

  • Lesedauer: 2 Min.

Osnabrück. Zwei Frauen bilden seit Samstag die Doppelspitze der LINKEN in Niederachsen. Auf dem Landesparteitag in Osnabrück bestätigten die Delegierten die bisherige Landesvorsitzende Anja Stoeck im Amt. Zur neuen Co-Vorsitzenden wählten sie Pia Zimmermann. Die 60-jährige Bundestagsabgeordnete, in Wolfsburg zu Haus, löst Hermann Behrens ab, der nicht wieder für den Landesvorsitz kandidiert hatte. Anlass dafür war sein Misserfolg beim Aufstellen der Landesliste für die Bundestagswahl. Behrens hatte für Platz zwei kandidiert, doch der ging bei der Abstimmung im Januar an den Bundestagsabgeordneten Diether Dehm. Auch die Kandidatur für den vierten Platz schlug fehl; ihn errang Victor Perli. Für den ersten Platz war Pia Zimmermann, für den dritten Jutta Krellmann nominiert worden. Für die Landesspitze habe er danach nicht wieder kandidiert, so Behrens gegenüber dem NDR, weil der Landesvorsitzende das Vertrauen der Mitglieder brauche und er dieses Vertrauen »nicht mehr gesehen« habe.

Kaufungen. Bei einer Vertreterversammlung in Kaufungen hat die hessische LINKE am Wochenende ihre Landesliste für die kommende Bundestagswahl aufgestellt. Dabei bestätigten die Delegierten die Bundestagsabgeordnete Sabine Leidig ohne Gegenkandidatin mit knapp 78 Prozent als Listenführerin. In einem mit Spannung erwarteten Ringen um Platz zwei setzte sich der Frankfurter Achim Kessler mit knapp 70 Prozent gegen den Gießener Kreisvorsitzenden Ali Al-Dailami durch. Unangefochten auf Platz drei kandidiert die Bundestagsabgeordnete Christine Buchholz (86 Prozent). In der Kampfabstimmung um Platz vier hatte Jörg Cézanne, Geschäftsführer der Landtagsfraktion, mit 52 Prozent einen knappen Vorsprung vor Al-Dailami. Auf Platz fünf tritt die Landesvorsitzende Heide Scheuch-Paschkewitz an. Bei der Bundestagswahl 2013 hatte die Partei im Sechs-Millionen-Land Hessen sechs Prozent und drei Mandate errungen.

Bad Langensalza. Die Thüringer Linkspartei geht mit Martina Renner als Spitzenkandidatin in die Bundestagswahl. Die 49-Jährige wurde am Sonntag in Bad Langensalza 83 Prozent auf Platz 1 der Landesliste gewählt. Sie hatte keinen Gegenkandidaten. Als Schwerpunkte ihrer Arbeit nannte sie den Kampf gegen Rechts sowie für Grund- und Bürgerrechte. Ihr gehe es »um Aufklärung und konsequentes Handeln gegen die kriminellen Machenschaften der Geheimdienste« und »den Staat als Täter«. »Der Staat, der die Grund- und Bürgerrechte bricht und sich aufmacht, uns alle ausnahmslos zu überwachen.« Renner ist Obfrau der Linksfraktion im NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestages. Auf Listenplatz zwei steht Ralph Lenkert, gefolgt von den Bundestagsabgeordneten Kersten Steinke und Frank Tempel. Er ist Vizefraktionschef, Innenpolitikexperten und drogenpolitischer Sprecher der Fraktion. haju/oef/dpa/nd

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