Gibt’s nicht

  • Lesedauer: 1 Min.

Wikipedia lügt. »Der von Frauen gespielte Fußball unterscheidet sich in Bezug auf das Regelwerk nicht … vom Fußball der Männer.« So steht es da geschrieben. Und trotzdem führt dieses Onlinelexikon den Eintrag »Frauenfußball«. Frauenfußball? Gibts nicht! Es gibt ja auch keine Frauenfußballerinnen. Es gibt Frauen, die Fußball spielen - also genau denselben Sport betreiben wie Männer. Einen Eintrag Männerfußball sucht man dort ja auch vergeblich. Ein Vergleich mit den männlichen Kollegen verbietet sich dennoch. Aber auch wenn das Spiel etwas langsamer und weniger athletisch ist: Die Fußballerinnen sind nach dem Verbot, das in der BRD bis 1970 galt, erfolgreich und immer populärer geworden. Mit der gestiegenen Berichterstattung tauchte das Wort »Frauenfußball« dann immer öfter auf. Weil mich das ärgerte, habe ich bei verschiedenen Gelegenheiten nachgefragt: bei der aktuellen Bundestrainerin, bei Spielerinnen, bei Trainerinnen, Trainern und Kollegen. Und: Keinen stört es. Tenor: »Hat sich nun mal durchgesetzt.« »Ist doch nicht so schlimm.« Klar, schlimmer geht’s immer. Falsch und abwertend ist es trotzdem. Deshalb schreibe ich weiterhin über Fußballerinnen - also von Frauen, die Fußball spielen. alu

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal