Erinnern und Versöhnen

  • Lesedauer: 2 Min.

Eine altjüdische Weisheit sagt: Das Geheimnis der Versöhnung heißt Erinnerung. Dieser Gedanke steht im Mittelpunkt der Ausstellung »Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung«, die am heutigen Donnerstag im im deutsch-russischen Museum Karlshorst eröffnet wird. Malyj Trostenez, heute ein Vorort von Minsk, war zwischen Frühjahr 1942 und Sommer 1944 die größte deutsche Vernichtungsstätte auf dem von der Wehrmacht besetzten Gebiet der Sowjetunion. Ihre Opfer waren vor allem belarussische, österreichische, deutsche und tschechische Juden, Zivilisten, Partisanen und Widerstandskämpfer. Nach 1945 entstanden sowjetische Erinnerungszeichen, 2015 wurde eine große Gedenkanlage eröffnet.

Die Ausstellung - ein deutsch-belarussisches Pilotprojekt - würdigt die Opfer und zeigt zugleich, auf welche Weise und an welchen Orten in Belarus, Deutschland, Österreich und Tschechien der Ermordeten gedacht wird. Die Ausstellung ist das Ergebnis einer zweijährigen internationalen Zusammenarbeit, die das Internationales Bildungs- und Begegnungswerk (IBB) Dortmund initiiert hatte.

Mit Fotos, Videos und historischen Dokumenten erzählt die in enger Kooperation mit der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas erstellte Ausstellung die Lebensgeschichten von Fjodor Schuwajew (Rotarmist), Hanuš Münz (Jude aus Prag), Zyra Goldina (Jüdin aus Minsk), Lili Grün (Jüdin aus Wien), Erich Klibansky (Jude aus Köln), Jewgenij Klumow (Zivilist aus Minsk) und Nikolaj Walachanowitsch (Mitglied des Widerstandes aus Minsk). nd

Bis 23. April; Zwieseler Str. 4, Karlshorst

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal