Notunterkunft unter Quarantäne

Nach dem Bekanntwerden eines Masernfalls reagierte das Gesundheitsamt

  • Johanna Treblin
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Frau spricht durch die Maschen des Zauns hindurch. Sie steht unter Quarantäne. Sie lebt in einer Notunterkunft für Geflüchtete in der Osoler Straße in Wedding. Anfang März war sie von Mitarbeitern des Betreibers BTB-Bildungszentrum, so erzählt die Frau, die nicht möchte, dass ihr Name in der Zeitung steht, in ein Taxi gesetzt und zu einem Arzt gebracht worden. Der attestierte ihr Masern. Sie habe allerdings keine roten Punkte an ihrem Körper gehabt, nirgends, es habe nichts gejuckt, und auch sonst habe sie sich nicht schlecht gefühlt. Außerdem sei sie schon vor längerem geimpft worden. Halb ist sie während des Gesprächs in Richtung Turnhalle gedreht, in der sie seit eineinhalb Jahren lebt. Davor stehen Sicherheitsmitarbeiter, schauen in ihre Richtung, kommen näher, entfernen sich wieder. Der Heimleiter tritt aus dem Gebäude, schaut, was los ist, will sich aber auf kein Gespräch einlassen.

Nach dem Arztbesuch sei ihr gesagt worden, ...


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