Marx ist natürlich nicht Che Guevara

Warum sich die Geschichtsprofessorin Beatrix Bouvier schon auf das kommende Jahr freut

  • Karlen Vesper
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Was sagen Sie zu der überlebensgroßen Marx-Statue, die im nächsten Jahr in Trier aufgestellt wird?
Wie alle habe ich erst wegen der Größe ein bisschen geschluckt. Aber nachdem ich den Schattenriss sah, den die Stadtverwaltung am Tag nach der Premiere des Films »Der junge Marx« vor die unverputzte Hauswand an der Porta Nigra »zauberte«, da wo die Statue aufgestellt werden soll, fand ich diese schon nicht mehr überdimensioniert. Alle Bürger Triers konnten sich ein Bild machen. Die meisten scheinen sehr zufrieden zu sein. Es gab kaum Proteste.

Weil es heute ein unverkrampfteres Verhältnis zum »Begründer des wissenschaftlichen Kommunismus« gibt, wie man Marx einst nannte?
Ich beobachte schon seit einigen Jahren ein unverkrampfteres Verhältnis. Das wurde natürlich vor allem durch die spätestens mit der Finanzkrise 2008 begonnene und anhaltende Diskussion befördert, ob Marx nicht doch Recht hatte mit seiner Analyse des Kapitalismus. I...


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