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Von Detroit in den Wedding

  • Lesedauer: 1 Min.

Im September 2016 kam ein Haufen leicht beschädigter Holzlatten aus Übersee in Berlin an. Fast 13 000 US-Dollar soll der Transport gekostet haben, den der Künstler Ryan Mendoza in Auftrag gegeben hat. Der ideelle Wert des Materials lässt sich gar nicht beziffern, weil es sich dabei um das Haus von Rosa Parks handelt. Am 1. Dezember 1955 weigerte sich die damals 42-Jährige, in einem Bus einem weißen Fahrgast den Platz frei zu machen. Parks wurde angeklagt und zu einer Geldstrafe verurteilt. Ihr Akt des zivilen Ungehorsams gilt als Initiation der Bürgerrechtsbewegung.

Jahrzehntelang stand das 100 Quadratmeter Wohnfläche bietende Haus der 2005 verstorbenen Rosa Parks in Detroit. Deren Nichte schenkte es dem Künstler Ryan Mendoza, der das Haus abmontierte, um es in seinem Hof auf dem Platz zwischen Studio und Wohnhaus in der Wriezener Straße 19 in Berlin-Wedding wieder aufzubauen. Nach dem Abschluss seiner viermonatigen Arbeit eröffnet Mendoza das Kunstwerk offiziell an diesem Samstag (8. April). Er plant eine Klanginstallation mit Radio- und TV-Ausschnitten der fünfziger Jahre im Inneren des Hauses. Wer vor dem Gebäude stehe, solle das Gefühl haben, Rosa Parks sitze gerade darin. Betreten dürfe es aber niemand, schließlich sei es privat. cba Foto: nd/Ulli Winkler

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