St. Petersburg: Suche nach IS-Verbindungen

Ermittlungen nach dem Anschlag auf die Metro

  • Lesedauer: 2 Min.

St. Petersburg. Nach dem Bombenanschlag in St. Petersburg gehen russische Ermittler möglichen Verbindungen des Attentäters zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) nach. Das habe der Leiter des Staatlichen Ermittlungskomitees, Alexander Bastrykin, angeordnet, teilte die Behörde in der Nacht zum Mittwoch mit.

Am Vortag hatten die Sicherheitsbehörden den 22-jährigen Akbarschon Dschalilow aus Kirgistan als mutmaßlichen Attentäter identifiziert. Seine Wohnung in St. Petersburg sei durchsucht worden. Sicherheitskreise prüften, ob Dschalilow in den vergangenen Monaten nach Syrien gereist war. Es gebe Hinweise, dass er über das Internet Anweisungen zum Bau einer Bombe erhalten hat. Die Eltern reisten am Mittwoch aus Kirgistan an und sollten ihren Sohn identifizieren. Zudem sollten sie von den Ermittlern befragt werden, berichtete das Staatsfernsehen.

Bei dem Anschlag in der U-Bahn der Millionenstadt am Montag waren 14 Menschen getötet - darunter auch Dschalilow - und etwa 50 verletzt worden. Sechs befänden sich noch in einem kritischen Zustand, teilte die Stadtverwaltung mit. Am Dienstagabend veröffentlichte das Ermittlungskomitee die Namen von zehn identifizierten Opfern. Bei vier Leichen müsse eine Genanalyse gemacht werden.

Ein Sprengsatz war in einem fahrenden Zug zwischen zwei Stationen gezündet worden. Eine zweite Bombe wurde rechtzeitig entschärft. An beiden Bomben waren DNA-Spuren von Dschalilow gefunden worden.

Die Ermittler nahmen in St. Petersburg sechs Männer aus Zentralasien fest, die verdächtigt werden, für Extremisten Anhänger anzuwerben. Ob sie mit dem Anschlag in der Metro in Verbindung stehen, war zunächst nicht bekannt. dpa/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal