Chaotisches Gedenken
Einheitsdenkmal
Der Berliner Kultursenator Klaus Lederer hat einen völligen Neustart beim geplanten Freiheits- und Einheitsdenkmal gefordert. »Das jahrelange Hin und Her um das Projekt hat dem Denkmal schon so geschadet, dass es Zeit ist für ein Innehalten«, sagte der LINKE-Politiker in einem Gespräch. »Wir sollten das Areal vor dem Schloss freilassen, die Sache beerdigen und die Diskussion noch einmal ganz neu führen.«
Der Bundestag hatte das Denkmal zur Erinnerung an die friedliche Revolution in der DDR und die Wiedergewinnung der Deutschen Einheit schon 2007 beschlossen. Vor einem Jahr stoppte der Haushaltsausschuss des Bundestags das Projekt wegen einer Kostensteigerung von zehn auf fünfzehn Millionen Euro, im Februar einigten sich Union und SPD auf eine Fortsetzung. »Ich glaube, es gibt kaum noch Leute, die wirklich mit Enthusiasmus auf dieses Projekt schauen«, sagte Lederer.
Seiner Ansicht nach wird die mit dem Denkmal gedachte Verbindung von Freiheit und Einheit der historischen Entwicklung von 1989/90 nicht gerecht. Zudem löse der Standort auf dem Sockel des einstigen Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals neben dem rekonstruierten Berliner Schloss falsche Assoziationen aus. Und schließlich symbolisiere die von dem Stuttgarter Designer Johannes Milla vorgeschlagene Form einer begehbaren, absenkbaren Waage nicht angemessen den demokratischen Gedanken. dpa/nd
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