ICE entgleist am Dortmunder Hauptbahnhof

Polizei ermittelt gegen Unbekannt wegen gefährlichen Eingriffs in Bahnverkehr

  • Wolfgang Dahlmann, Dortmund
  • Lesedauer: 2 Min.

Nach dem ICE-Unfall am Dortmunder Hauptbahnhof mit zwei entgleisten Wagen ist die Ursache noch unklar. Die Bundespolizei hat ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr gegen Unbekannt eingeleitet. Hinweise auf einen Eingriff von außen liegen, so die Deutsche Presse-Agentur, aus Ermittlerkreisen aber nicht vor.

Möglich ist vor allem technisches Versagen an Fahrwerk und Rädern oder an der Weiche, die der Zug überfahren hatte. Fehler an Rädern oder Weichen gab es auch schon in der Vergangenheit.

Wie lange Reisende mit Einschränkungen rechnen müssen, ist nicht absehbar. Die Deutsche Bahn versuchte am Dienstag, die schwer beschädigten Wagen mit Kränen wieder auf die Gleise zu heben. Die Arbeiten wurden erschwert, weil sich einer der Wagen ins Gleisbett geschoben hatte. Den Verkehr konnte die Bahn noch nicht komplett freigeben. Experten der Untersuchungsstelle des Bundes für Eisenbahnunfälle wollten nach dem Zurückstellen auf die Gleise den Zug und später die geräumte Unfallstelle untersuchen. Mit Ergebnissen ist erst in Wochen oder Monaten zu rechnen.

Der ICE war am Montagabend auf dem Weg von Düsseldorf nach Berlin kurz vor dem Bahnsteig in Dortmund entgleist. Zwei Menschen wurden leicht verletzt. Am Montagabend war der Zugverkehr für Stunden komplett eingestellt worden.

Der Bahnverkehr litt auch am Dienstag unter massiven Störungen, weil ein Teil des Bahnhofs gesperrt blieb, Züge ausfielen oder umgeleitet wurden. Vor allem Fahrten in den Süden und Westen gestalteten sich schwierig. Es gab Umleitungen und Ausfälle. Am Dienstag waren vor allem Regional- und Nahverkehrszüge betroffen. Die Bahn ließ Züge über Alternativhaltestellen in Gelsenkirchen und Herne fahren und stellte einen Ersatzverkehr mit Bussen und Taxen bereit. Reisende müssen sich auch am Mittwoch auf Einschränkungen einstellen. Mehrere Gleise am Dortmunder Hauptbahnhof bleiben auf unbestimmte Zeit gesperrt. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal