Kein Zurück zur Tagesordnung!

Für Fabian Lambeck ist der Fall des Offiziers Franco A. auch ein Weckruf

  • Fabian Lambeck
  • Lesedauer: 1 Min.

Ein deutscher Offizier, der sich im Rassenkampf wähnt und gewillt ist, für seine wirren Überzeugungen zu töten. Ein erster Verdacht legt nahe, dass es ein Netzwerk von rechtsradikalen Bundeswehrsoldaten gibt. Armeeangehörige, die sich in Geheimbünden sammeln, um sich gegen die verhasste Republik zu verbünden: Das Szenario erinnert auf fatale Weise an die Weimarer Republik. Natürlich ist die Bundeswehr noch kein Staat im Staate wie die Reichswehr. Doch die Umwandlung der Bundeswehr zu einer Berufsarmee begünstigt offenbar das Entstehen solcher klandestinen Strukturen.

Auch wenn über die Pläne des Offiziers nicht viel bekannt ist, so erinnern die bislang ans Licht gekommenen Details an die »Strategie der Spannung«, mit der Militärs und Geheimdienstler in den 70ern und 80ern Italien destabilisieren wollten. Mit Duldung oder gar Unterstützung von CIA und NATO-Chargen ließ man damals Attentate verüben, die man Linken in die Schuhe schob. So einen Anschlag »unter falscher Flagge«, für die man Islamisten verantwortlich machen wollte, planten offenbar auch Franco A. und, wenn es sie gab, seine Mitverschwörer. Klar ist schon jetzt: Ein Zurück zur Tagesordnung kann es hier nicht geben! Die Bundeswehr braucht nicht nur einen Kultur- sondern auch einen Strukturwandel. Die Kontrollinstanzen müssen gestärkt werden - und zwar umgehend!

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