Ford baut Stellen ab, Tote in Venezuela, ermordeter Journalist

Nachrichten kurz und bündig

  • Lesedauer: 4 Min.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Albig kündigt Rückzug an

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig hat seinen Rückzug angekündigt. Er stehe für eine weitere Amtsperiode für diesen Posten nicht zur Verfügung, erklärte der SPD-Politiker am Dienstag in Kiel. Aus der Landtagswahl war die CDU klar als stärkste Kraft hervorgegangen, die SPD hatte Stimmenverluste erlitten.

Bistum entlässt Lehrer wegen sexuellen Missbrauchs

Hildesheim. Das Bistum Hildesheim hat gegen einen Lehrer der katholischen Marienschule in Hildesheim Strafanzeige wegen sexuellen Missbrauchs Schutzbefohlener gestellt. Der Pädagoge habe zugegeben, gegenüber einer jugendlichen Schülerin »sexuell übergriffig« geworden zu sein, teilte das Bistum am Dienstag mit. Er sei vom Unterricht suspendiert und fristlos entlassen worden. Außerdem dürfe er die Schule nicht mehr betreten. Die Eltern der Schülerin informierten den Angaben zufolge die Schulleitung in der vergangenen Woche über den Missbrauch.

Ford will offenbar zehn Prozent aller 200.000 Stellen weltweit abbauen

New York. Der US-Autobauer Ford will laut einem Bericht des »Wall Street Journal« mehrere tausend Stellen streichen. Bis zu 20.000 Jobs und damit rund zehn Prozent aller Stellen weltweit seien betroffen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP. Weltweit arbeiten rund 200.000 Menschen für den Autobauer. Ford hat zuletzt weniger Autos verkauft. Im April ging die Zahl um mehr als sieben Prozent im Vorjahresvergleich auf knapp 215.000 Fahrzeuge zurück. Ein Sprecher des Unternehmens sagte am Montag, Ford wolle Kosten reduzieren und »so schlank und effizient wie möglich« werden. Den Bericht über den Stellenabbau wollte er nicht kommentieren. In Deutschland beschäftigt Ford nach eigenen Angaben knapp 24.000 Menschen: in Köln mehr als 17.300, in Saarlouis mehr als 6500.

Singapur kauft zwei weitere U-Boote in Deutschland

Singapur. Singapur hat zwei weitere U-Boote aus Deutschland bestellt. Der Vertrag über die Lieferung der beiden Boote des Typs 218SG mit der Kieler ThyssenKrupp-Tochter Marine Systems wurde bereits unterzeichnet, wie die Regierung in Singapur am Dienstag mitteilte. Der südostasiatische Stadtstaat hatte bei ThyssenKrupp zuvor schon zwei baugleiche Schiffe in Auftrag gegeben, die 2021 ausgeliefert werden sollen. Die vier deutschen U-Boote sollen ältere U-Boote aus schwedischer Produktion ersetzen. Die beiden zusätzlichen Boote sollen nach Angaben von Verteidigungsminister Ng Eng Hen im Jahr 2024 in Dienst gestellt werden.

Australien will Flüchtlingslager bis Ende Oktober schließen

Sydney. Australien will ein umstrittenes Flüchtlingslager auf der Pazifik-Insel Manus bis Ende Oktober endgültig schließen. Einwanderungsminister Peter Dutton kündigte am Dienstag an, dass das Lager mit aktuell mehr als 800 Flüchtlingen in den nächsten Monaten nach und nach verkleinert werden solle. Das Camp befindet sich auf der abgelegenen Insel Manus, die zum Pazifikstaat Papua-Neuguinea gehört. An den Zuständen dort gibt es international massive Kritik. Der oberste Gerichtshof Papua-Neuguineas hatte das Lager bereits im vergangenen Jahr für rechtswidrig erklärt.

Zwei Tote bei Protesten in Venezuela

Rio de Janeiro. Bei Protesten gegen die Regierung Venezuelas ist erneut ein junger Demonstrant ums Leben gekommen. Der 17-jährige wurde am Montag (Ortszeit) im westlichen Bundesstaat Táchira offenbar von einer Kugel tödlich getroffen, wie der Ombudsmann für Menschenrechte, Tarek William Saab, mitteilte. Ein weiterer Mann soll laut lokalen Presseberichten ebenfalls im Bundesstaat Táchira an Schussverletzungen gestorben sein. In der Region kam es an mehreren Orten zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Protestierenden und der Polizei. Auch in der Hauptstadt Caracas und anderen Städten gab es erneut Ausschreitungen. Oppositionsparteien hatten landesweit zu Sitzblockaden auf wichtigen Verkehrsadern aufgerufen.

Journalist in Mexiko ermordet

São Paulo. In Mexiko ist der Investigativreporter Javier Valdez Cárdenas, der mit Recherchen über die organisierte Kriminalität landesweit Bekanntheit erlangte, ermordet worden. Der 50-Jährige sei am Montag (Ortszeit) in der Nähe der Redaktion der Zeitung »Rio Doce« in der Hauptstadt des Bundesstaates Sinaloa, Culiacan, erschossen worden, teilten die Behörden laut der Tageszeitung »La Jornada« mit. Valdez Cárdenas ist der fünfte ermordete Journalist in Mexiko innerhalb von zwei Monaten.

Vereinte Nationen verurteilen Nordkoreas Raketentest

New York. UN-Generalsekretär António Guterres und der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen haben den letzten Raketentest Nordkoreas verurteilt. Mit diesem destabilisierenden Verhalten verstoße das Land gegen UN-Resolutionen, erklärte der Sicherheitsrat am Montag (Ortszeit) in New York. Das Gremium werde bei einer Sitzung hinter verschlossenen Türen am Dienstag erneut über eine Verschärfung der Sanktionen gegen Nordkorea beraten. Zuvor hatte bereits UN-Generalsekretär Guterres den Raketentest vom Sonntag verurteilt. Nordkorea hatte mitgeteilt, man habe erfolgreich einen neuen Raketentyp getestet, der auch »große und schwere Atomsprengköpfe« befördern könne. Agenturen/nd

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