Hartz-IV-Betroffene brauchen Kredit
Schulden zur Finanzierung von Grundbedürfnissen verschärfen Not
Berlin. Viele Hartz-IV-Bezieher müssen zusätzlich zu den regulären Leistungen ein Darlehen von den Jobcentern aufnehmen, um dringende Anschaffungen wie Kühlschrank, Waschmaschine oder Kleidung finanzieren zu können. 2016 habe die Bundesagentur für Arbeit jeden Monat im Schnitt 15 289 Hartz-IV-Beziehern einen Kredit für so genannten »unabweisbaren Bedarf zur Sicherung des Lebensunterhalts« gewährt, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf Zahlen der Bundesagentur. 2007 hatten demnach noch 11 521 Personen im Monatsdurchschnitt ein solches zinsloses Darlehen erhalten. Für die Tilgung der Kredite werden monatlich zehn Prozent von der Hartz-IV-Regelleistung abgezogen. Für die Arbeitsmarktexpertin der LINKE-Bundestagsfraktion, Sabine Zimmermann, beweisen die Zahlen, »dass die Regelleistung prinzipiell viel zu niedrig angesetzt ist«. Die Abzahlung verschärfe die prekäre Situation der Betroffenen zusätzlich. Der durchschnittliche Darlehensbetrag lag bei 434 Euro. AFP/nd
Dieser Artikel ist wichtig! Sichere diesen Journalismus!
Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen: Auf Grund der Coronakrise und dem damit weitgehend lahmgelegten öffentlichen Leben haben wir uns entschieden, zeitlich begrenzt die gesamten Inhalte unserer Internetpräsenz für alle Menschen kostenlos zugänglich zu machen. Dennoch benötigen wir finanzielle Mittel, um weiter für sie berichten zu können.
Helfen Sie mit, unseren Journalismus auch in Zukunft möglich zu machen! Jetzt mit wenigen Klicks unterstützen!