22 Tote bei Anschlag in Manchester

Polizei geht von einem Selbstmordattentäter bei Popkonzert aus / Explosion nach Auftritt von US-Sängerin Ariana Grande

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Der Angriff auf ein Popkonzert in Manchester mit 22 Toten war nach Angaben der Polizei ein Bombenanschlag. Der männliche Attentäter sei bei der Explosion am Montagabend ums Leben gekommen, erklärte ein Polizeisprecher am Dienstag. Es habe sich um einen Einzeltäter gehandelt. Unter den 22 Toten und 59 Verletzten waren auch Kinder, die ein Konzert der US-Sängerin Ariana Grande besucht hatten. Der Täter habe einen selbstgebauten Sprengsatz zur Explosion gebracht, teilte die Polizei mit.

Die britische Innenministerin Amber Rudd sprach von einem »barbarischen Angriff«. Die Regierung wollte am Dienstagvormittag zu einer Krisensitzung zusammenkommen. Der Wahlkampf vor den Parlamentswahlen am 8. Juni ist unterbrochen.

Die Explosion hatte sich am späten Montagabend in der Manchester Arena ereignet, einer Konzerthalle, die bis zu 21.000 Besuchern Platz bietet. Zeugen berichteten von einem Knall nach dem letzten Lied Grandes gegen 22.30 Uhr Ortszeit (23.30 Uhr MESZ). Die BBC berichtete unter Berufung auf die Polizei, die Explosion sei im Foyer der Halle gewesen. Der Veranstalter erklärte, es sei in einem öffentlichen Raum außerhalb der eigentlichen Konzerthalle passiert.

Krankenwagen rasten zur Manchester Arena. Hubschrauber kreisten über dem Areal. Notfalldienste und Feuerwehr baten die Bevölkerung über den Kurznachrichtendienst Twitter, sie wegen des Einsatzes nur bei lebensbedrohlichen Angelegenheiten zu kontaktieren. Rund um die Halle zogen bewaffnete und maskierte Polizisten auf. Auch Sprengstoffspezialisten waren im Einsatz.

In der Konzerthalle spielten sich nach der Explosion laut Augenzeugen dramatische Szenen ab. »Der Knall hallte durch das Foyer der Arena und die Leute fingen an zu laufen«, berichtete ein 17-Jähriger, der mit seiner zwei Jahre älteren Schwester das Konzert besucht hatte. »Ich sah, wie die Leute schreiend in eine Richtung rannten und sich plötzlich viele umdrehten und wieder in die andere Richtung liefen«, sagte der Jugendliche dem Nachrichtensender Sky News.

Augenzeugen berichteten von Menschen, die blutüberströmt auf dem Boden lagen. Dort hätten auch Metallteile und Splitter gelegen. Auf Bildern waren Konzertbesucher mit Beinverletzungen zu sehen. Menschen flohen in Panik und mit Tränen in den Augen aus der Halle.

Grande war angesichts der Ereignisse »am Boden zerstört«. »Aus tiefstem Herzen: Es tut mir so leid. Mir fehlen die Worte«, schrieb die 23-Jährige auf Twitter. Kollegen wie Justin Timberlake und Christina Aguilera zeigten sich entsetzt. Agenturen/nd

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