Terrorverdächtiger in der Uckermark verhaftet

17-jähriger Syrer soll Selbstmordanschlag in Berlin geplant und sich schon von seiner Mutter verabschiedet haben

Am Dienstagmorgen nahmen Spezialeinsatzkräfte der Polizei in der Uckermark einen 17-jährigen Terrorverdächtigen fest. Nähere Angaben zum Ort sind zunächst nicht gemacht worden. Die Nachrichtenagentur dpa will jedoch aus Sicherheitskreisen erfahren haben, dass es sich um die Gemeinde Gerswalde handelt. Der Sender rbb zitierte Polizeisprecher Torsten Herbst, die Polizei sei in der Nacht zu Dienstag informiert worden und habe daraufhin den Zugriff durch das Spezialeinsatzkommando am Dienstagmorgen vorbereitet. Der Verhaftung vorausgegangen waren Hinweise aus anderen Bundesländern, der Jugendliche habe sich in einer Nachricht via WhatsApp von seiner Mutter verabschiedet und sei in den »Dschihad eingetreten«.

»Die Herkunft des 17-Jährigen konnte bis dato noch nicht endgültig geklärt werden«, hieß es in einer Mitteilung des Polizeipräsidiums. »Er ist nach bisherigen Erkenntnissen im Jahr 2015 unerlaubt nach Deutschland eingereist und hier zwischenzeitlich als Asylbewerber registriert.« Seit 2016 sei er in einem Heim für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in der Uckermark untergebracht. »Polizeilich ist er seitdem nicht in Erscheinung getreten.«

Beamte des Landeskriminalamts durchsuchten das Heim und vernahmen den 17-jährigen. Anhaltspunkte für die Planung konkreter Taten konnten erst einmal nicht erlangt werden, erklärte das Polizeipräsidium. Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) sprach dann von einem Syrer, der einen Selbstmordanschlag in Berlin geplant habe. Wie weit seine Absichten schon gediehen waren, blieb aber offen. Dem Minister zufolge soll sich der 17-Jährige nicht nur zu seiner Mutter unzweifelhaft geäußert haben, sondern auch anderen Personen gegenüber.

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