Für 30 Euro im Monat Helfer der Polizei

In der DDR gab es die Freiwilligen Helfer der Volkspolizei. Heute gibt es die Sicherheitspartner - 460 sind es in Brandenburg, zusammengefasst in 71 verschiedene Sicherheitspartnerschaften. Diese haben unter ganz anderen gesellschaftlichen Umständen im Grunde die selbe Aufgabe und erledigen sie auf ähnliche Weise. Bürger halten einfach nur die Augen offen oder laufen in den Abend- und Nachtstunden Streife in Kleingartenanlagen und Wohngebieten, um Einbrüche in Lauben und Garagen zu verhindern. Ertappen sie einen Einbrecher, so sollen sie ihn nicht selbst ergreifen, sondern die Polizei alarmieren. Wo der Freiwillige Helfer einst zur nächsten Telefonzelle spurten musste, greift der Sicherheitspartner heute zum Handy.

Künftig erhalten die Sicherheitspartner für ihren ehrenamtlichen Einsatz eine Aufwandsentschädigung von 30 Euro im Monat. Bisher waren es nur 25 Euro. Geregelt ist dies neben anderen Sachverhalten in einem Eckpunktepapier zur kommunalen Kriminalitätsprävention und in einem speziellen Erlass des Innenministeriums zur Sicherheitspartnerschaft. Der alte Erlass stammte aus dem Jahr 1995 und wurde nun zum 1. Juni abgelöst.

Darüber informierte Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) am Mittwoch bei einer Tagung in der Fachhochschule der Polizei in Oranienburg (Oberhavel). »Nach über 20 Jahren war es nötig, die vorhandenen Regelungen zu überprüfen und der heutigen Zeit anzupassen«, sagte Schröter. Bislang war die Zahl der Mitglieder in einer Sicherheitspartnerschaft auf zehn begrenzt. Diese Beschränkung ist nun weggefallen. Auf Wunsch erhalten die Helfer wetterfeste Jacken. 426 Jacken sind ausgegeben worden.

Aus einer Zeit, in der die rot-rote Koalition den beabsichtigten Stellenabbau bei der Polizei noch nicht gestoppt hatte, rührt ein 2014 gefasster Beschluss des Landtags, den Erlass zur kommunalen Kriminalitätsverhütung zu überarbeiten. Damals ging es noch darum, ohne eine Personalverstärkung bei der Polizei auf Einbrüche und Autodiebstähle zu reagieren. Doch auch nach der Kehrtwende in Sachen Personal werden die Sicherheitspartner als wichtig angesehen.

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