nd-aktuell.de / 07.06.2017 / Ratgeber / Seite 25

Mehr Hausbesitzer versichern sich gegen Überschwemmung

Elementargefahren

2016 stieg die Versicherungsdichte an, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mitteilte. Der Versicherungsschutz gegen Überschwemmungen durch Starkregen liegt sogar bei rund 43 Prozent. Der Grund: Zahlreiche Versicherungsunternehmen bieten eine eigene Versicherung gegen Überflutungen an.

Gegen Gefahren durch Starkregen zunehmend sensibilisiert

»Der Anstieg der Versicherungsdichte gegen Elementargefahren zeigt, dass die Verbraucher zunehmend für die Gefahr Starkregen sensibilisiert sind und die Informationskampagnen in zahlreichen Bundesländern wirken«, sagt Bernhard Gause, Mitglied der GDV-Geschäftsführung.

In neun Bundesländern informieren die Landesregierungen mit Unterstützung der deutschen Versicherer ihre Bürger über die Risiken von Elementargefahren, wie man sich schützen kann und welche Versicherungen notwendig sind. Bayern machte im Jahr 2009 den Auftakt.

Seitdem konnte die Versicherungsdichte dort um 15 Prozent auf derzeit 30 Prozent erhöht werden. Es folgten im Jahr 2012 Niedersachsen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Auch hier sind Zuwächse von jeweils rund fünf Prozentpunkten zu verzeichnen.

Rund 11 von 17,5 Millionen Wohngebäude ohne ausreichenden Schutz

Trotzdem sind immer noch knapp elf Millionen der rund 17,5 Millionen Wohngebäude nicht ausreichend versichert. »Viele Hauseigentümer unterschätzen leider immer noch die Gefahr, Opfer von Überschwemmungen oder Hochwasser zu werden«, ergänzt Bernhard Gause.

Laut einer vom GDV in Auftrag gegebenen GfK-Umfrage gehen über 90 Prozent der Hausbesitzer davon aus, umfassend gegen Naturgefahren abgesichert zu sein. Eine Wohngebäudeversicherung allein schützt zwar vor Sturm- und Hagelschäden, ist aber kein Schutz gegen Elementargefahren. Erst mit einer Elementarschadenversicherung ist die Vollkasko fürs Haus komplett. Sturzfluten können jederzeit und überall auftreten. Der Totalverlust des Eigenheims ist für die meisten Menschen existenzbedrohend.

Ab Juli 2019 in Bayern keine Staatshilfe mehr an unversicherte Hochwasseropfer

Das Versicherungsangebot ist breit. Doch es gibt auch Tücken: So hat Bayern angekündigt, als erstes Bundesland ab Juli 2019 keine finanziellen Staatshilfen mehr an unversicherte Hochwasseropfer zu zahlen, wenn das Haus nachweisbar versicherbar gewesen wäre. GDV/nd