Streit um rechtslastigen Verlag

NDR-Bücher-Ranking

  • Lesedauer: 2 Min.

Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) hat im Streit um ein als rechtslastig eingestuftes Buch seine Zusammenarbeit mit der Jury der »Sachbücher des Monats« ausgesetzt. NDR Kultur distanziere sich entschieden von der Aufnahme des Buchs »Finis Germania« von Rolf Peter Sieferle in die Empfehlungsliste, teilte der Sender am Montag in Hamburg mit.

Barbara Mirow, Leiterin von NDR Kultur, erklärte, die Aufnahme des Buchs sei eine »gravierende Fehlentscheidung« der Jury. »Bis zur vollständigen Aufklärung der Frage, wie es zu der für uns nicht akzeptablen Empfehlung der Jury kommen konnte, setzen wir die Zusammenarbeit mit der Jury aus.« Der Sender veröffentlicht seit mehr als 15 Jahren unter anderem mit der »Süddeutschen Zeitung« und dem »Börsenblatt des Deutschen Buchhandels« die Empfehlungen der unabhängigen Jury. Dieser gehören renommierte Wissenschaftler sowie Autoren und Redakteure großer Medienunternehmen an, etwa von Deutschlandradio, der »Süddeutschen Zeitung« und der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«.

An den Juni-Empfehlungen gab es nun scharfe Kritik. Laut »Süddeutscher Zeitung« gehört der Verlag Antaios des im vergangenen Herbst gestorbenen Autors zur »organisatorischen Infrastruktur der extremen Rechten in Deutschland«. Der Juryvorsitzende Andreas Wang sagte der Zeitung, das Buch habe es durch die Akkumulation von Punkten eines Mitglieds der Jury auf die Liste geschafft. Der »SZ« zufolge senden die Juroren Listen mit Punkten für einzelne Bücher ein, ohne dass es zur gemeinsamen Aussprache kommt. AFP/nd

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