Dem haben wir es sanft gegeben!

Plötzlich und unerwartet sieht sich Christian Baron an der Seite Chris Dercons

  • Christian Baron
  • Lesedauer: 1 Min.

Von zwei Dingen, so lautet ein Klischee, haben Linke besonders wenig Ahnung: Ökonomie und Kunst. Das mit der Wirtschaft erscheint so dumm, dass es gar nicht der Rede wert ist. Dass aber etwas dran sein muss an der schweren Vereinbarkeit des politischen Emanzipationskampfes mit der sinnlichen Hingabe an das Leben, dafür gibt es viele Hinweise. Einen neuen lieferte jetzt die rot-rot-grüne Regierungsmehrheit in Berlin. Die bestellte Chris Dercon, den baldigen Chef der Volksbühne, vor den Kulturausschuss des Abgeordnetenhauses und befragte ihn zu seinem Konzept.

Dass er trotz seiner pompösen Pressekonferenz im Mai zusätzlich zur Politik musste, das allein wirkt angesichts der Anti-Dercon-Stimmung im Hauptstadtkulturbetrieb demütigend und wie ein Schenkelklopfgeschenk für die eigene Klientel. Neben Belanglosem ging es zu allem Überfluss auch noch um eine »ästhetische Klammer« - ein Punkt, über den die Politik die Klappe zu halten hat. Politisch relevant ist dagegen die Frage, ob das Haus den Status des Ensembletheaters verlieren mag. Da gab es zur schwachen Beantwortung keine Nachfrage und kein Androhen von Konsequenzen. Vermutlich agierte der Ausschuss so handzahm, weil eine im äußersten Fall denkbare Entlassung Dercons angesichts zu erwartender juristischer Nachspiele den Haushalt ökonomisch arg durcheinanderbringen könnte.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal