Als die Welt unscharf wurde

Vor 90 Jahren entdeckte Werner Heisenberg die Unbestimmtheitsrelation.

Ermüdet von den zahllosen und oft aufreibenden Diskussionen über die moderne Atomtheorie fuhr der dänische Physiker Niels Bohr im Winter 1927 in den Skiurlaub nach Norwegen. Zurück in Kopenhagen blieb sein begabtester Schüler Werner Heisenberg, der zwei Jahre zuvor die sogenannte Matrizen- bzw. Quantenmechanik begründet hatte. In Bohrs Institut und bei einem nächtlichen Spaziergang durch den Fälledpark grübelte Heisenberg vor allem über eine Frage: Wie lässt sich die Bahn eines Elektrons in der Nebelkammer mit dem mathematischen Formalismus der Quantenmechanik in Einklang bringen?

Denn in der Quantenmechanik komme der Bahnbegriff nicht vor, schrieb Heisenberg in seinem bis heute lesenswerten Buch »Der Teil und das Ganze« (Piper, 288 S., 11 €), in dem er auch die Ereignisse jener Tage nachzeichnet. Zudem sei es aufgrund des Wellencharakters atomarer Teilchen nicht möglich, deren Ort dauerhaft scharf zu definieren. Andererseits gab ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.