Das Atom und die dreckige Luft von Ahwaz

Eine iranische Millionenstadt im Zwiespalt zwischen Wirtschaftsentwicklung und massiver Umweltbelastung

  • Oliver Eberhardt, Ahwaz
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.

»Every Breath you Take« (»Bei jedem Atemzug, den du machst«), keucht die britische Musikgruppe »The Police« aus dem Autolautsprecher, als sich das Taxi durch das Stadtzentrum von Ahwaz kämpft, vorbei an schwarz-grauen Betongebäuden, Fußgängern, die über die Straßen eilen. Mahmud, der Begleiter von der Polizei, der den Ausländern vom Innenministerium zugeteilt wurde, wippt zur Musik.

Eigentlich wird westliche Musik in Iran offiziell nicht gern gehört; sie verderbe die Jugend, hatte einst Ajatollah Ruhollah Chomeini in den 80er Jahren festgestellt. Doch gehört wird sie trotzdem, gerne und oft, und auch der sprachgewandte, junge Zivilbeamte in seinem gut sitzenden westlichen Anzug und der Sonnenbrille im Haar ist da nicht anders: »Es ist ja nicht verboten«, sagt Mahmud, gut gelaunt, »und außerdem: Kann es ein passenderes Lied geben: Sie und ich zusammen im Taxi, in dieser Stadt?«

Ja. In dem Lied geht es um einen Stalker. Und ja,...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.