Brasilien befindet sich im freien Fall

Nach einem Jahr neoliberaler Regierung unter Temer ist die Arbeitslosigkeit im Hoch und der Hunger zurück

  • Andreas Behn, Rio de Janeiro
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Michel Temer hat keinen Grund zum Feiern. Der Beliebtheitsgrad des Präsidenten Brasiliens liegt am Jahrestag seiner Machtübernahme im einstelligen Bereich, Tendenz fallend. Korruptionsermittlungen setzen ihn und seine Regierung ununterbrochen unter Druck. Seine Partei PMDB wird inzwischen auch von seriösen Kommentatoren unumwunden als »kriminelle Vereinigung« bezeichnet. Und obwohl Temer einige Sozialreformen ganz im Sinne der Unternehmerschaft durchsetzte, bleibt sein erklärtes Ziel in weiter Ferne: Brasiliens Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs zu bringen.

»Fora Temer« - »Weg mit Temer« ist längst nicht mehr ein Slogan nur der Linken. Immer mehr Menschen in Brasilien sehen in dem abrupten Machtwechsel vor genau einem Jahr den Wendepunkt, seit dem das größte Land Lateinamerikas rapide in Richtung Krise, Armut, wieder aufflammende Gewalt und internationale Bedeutungslosigkeit abrutscht. Es ist aber keine Sehnsucht nach Temers Vorg...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.