Rittergut versteigert

Investor aus NRW erhält Zuschlag für Neonazi-Immobilie

  • Lesedauer: 1 Min.

Leipzig. Das westsächsische Rittergut Sahlis, in dem früher der Neonazi Karl-Heinz Hoffmann lebte, soll für 130 000 Euro an einen unbekannten Investor aus Nordrhein-Westfalen gehen. Bei einer Zwangsversteigerung am Mittwoch am Leipziger Amtsgericht wurde der Investor von dem 42-jährigen Juristen Christian Stockmann vertreten. Ob der Geldgeber tatsächlich den Zuschlag bekommt, wird erst am kommenden Montag entschieden. Bis dahin soll noch geprüft werden, ob er solvent ist. Hoffmann, der das Rittergut 2004 erworben hatte, war bei dem Termin nicht anwesend.

Auf dem 60 000 Quadratmeter großen Areal sollten künftig Events und Seminare stattfinden, sagte Stockmann. Der Investor, der vorerst anonym bleiben wolle, habe bereits Erfahrung mit der Sanierung von großen Objekten. Er sei hauptsächlich in Sachsen tätig.

Der Abwasserzweckverband Whyratal hatte die Zwangsversteigerung beantragt. Hoffmann schuldete dem Verband mehr als 100 000 Euro. Das Geld war für den Anschluss an das Wassernetz fällig geworden. Eine erste Zwangsversteigerung im vergangenen Jahr war gescheitert.

Karl-Heinz Hoffmann, Gründer der gleichnamigen und mittlerweile verbotenen Wehrsportgruppe, gilt als einer der bekanntesten Köpfe der deutschen Neonazi-Szene. dpa/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal