Auf nach Istanbul!

Basketballer trotz Dämpfers bereit für neue Ziele

  • Uli Schember, Tel Aviv
  • Lesedauer: 3 Min.

Dennis Schröder und sein Team steckten die Köpfe zusammen und schworen sich schon Sekunden nach dem verpassten Gruppensieg neu ein. Für die deutschen Basketballer hieß es nach dem 72:89 (43:47) bei der EM gegen Medaillenkandidat Litauen: abhaken, Wehwehchen pflegen, und Tasche packen für den Flug nach Istanbul. Am Donnerstag um 9.20 Uhr geht's los.

Nach einer insgesamt erfolgreichen Vorrunde, die das Team auf dem zweiten Platz beendete, sind die Hoffnungen für die zweite Turnierhälfte in der türkischen Metropole trotz des Dämpfers im letzten Spiel in Tel Aviv groß. Gegner im Achtelfinale am Samstag ist Frankreich (11.15 Uhr/telekomsport.de). »Es ist schon mal ein guter Erfolg, dass wir als Zweiter nach Istanbul fahren«, sagte Schröder: »Wir müssen uns jetzt gut erholen und dann bereit sein.«

Kapitän Robin Benzing betonte gleich, dass sein Team nach einer Niederlage in der EM-Generalprobe (79:85) noch eine Rechnung mit den Franzosen offen habe: »Das ist ein nettes Los, und in Istanbul kann alles passieren. Jetzt müssen wir da sein.« Bundestrainer Chris Fleming sprach von einer großen Herausforderung: »Aber wir sind gewachsen, müssen keine Angst haben und können selbstbewusst sein.«

DBB-Präsident Ingo Weiss glaubt fest daran, dass es bei seinem Team nach der zweiten Niederlage keinen Knacks geben werde: »Wir wissen, dass wir hier gegen einen absoluten Titelkandidaten verloren haben. Ab jetzt fokussieren wir uns auf das Spiel gegen Frankreich, wir wollen unter die besten Acht kommen.«

Gegen Litauen war Spielmacher Schröder mit 26 Punkten auch im fünften Gruppenduell bester Werfer seiner Mannschaft, die bereits mit einem überzeugenden 61:55 am Dienstag gegen Italien den Einzug in die nächste Runde geschafft hatte. Auch Benzing (11) und Isaiah Hartenstein (10) punkteten zweistellig.

Gegen den dreimaligen Europameister Litauen hatte das deutsche Team aber zeitweise große Probleme in der Verteidigung, die NBA-erfahrenen Kraftpakete Jonas Valanciunas und Donatas Motiejunas setzten sich immer wieder durch.

Vor allem dank Schröder, der keinerlei Probleme mit seiner angeschlagenen linken Hand zu haben schien, blieb Deutschland aber zunächst dran. Einen Alley-oop-Pass des Spielmachers verwertete Hartenstein spektakulär zum 43:42 (20.), zur Pause führte jedoch Litauen. Auch nach dem Wechsel lief die DBB-Auswahl einem Rückstand hinterher. Der starke Youngster Hartenstein wehrte sich unter dem Korb nach Kräften, doch der Rückstand betrug zeitweise 17 Punkte. Im Schlussabschnitt kämpften Schröder und Co. vergeblich gegen den überlegenen Gegner an. Litauen war zu stark

Spielmacher Dennis Schröder ist wie erwartet die zentrale Figur im deutschen Team: »Wir dürfen vor niemandem Angst haben«, sagt der NBA-Profi stets. Neben ihm überzeugen aber auch andere, gerade beim Punktemachen. Anfangs war es Benzing, danach Daniel Theis, dann Johannes Voigtmann. Diese Variabilität ist nun auch im Spiel gegen Frankreich gefragt. SID/nd

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