Explosion in Londoner U-Bahn, Türkei: Akademiker bleiben in Haft

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50 Tote und 120.000 Obdachlose nach Unwetter in Niger

Niamey. Durch die anhaltenden Regenfälle im westafrikanischen Niger sind in den vergangenen drei Monaten mindestens 50 Menschen ums Leben gekommen. Fast 120.000 Menschen wurden obdachlos, wie das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) am Donnerstag mitteilte. Am stärksten betroffen waren demnach die Hauptstadt Niamey sowie die Städte Dosso im Süden, Tillaberi im Westen und die südlichen Regionen Maradi und Zinder. Das Land werde lange brauchen, um sich zu erholen. Durch die Regenmassen wurden dem UN-Büro zufolge rund 9000 Häuser und 31 Schulen zerstört. Auch die Lebensmittelproduktion wurde stark getroffen: Rund 16.000 Tiere starben und auf rund 9000 Hektar wurde die Getreideernte vernichtet. Vergangene Woche hatte Niger den Beginn einer Kampagne zur Zerstörung der Brutstätten von Malariamücken verkündet, um die Ausbreitung von Malaria in Niamey zu verhindern. Durch den starken Regen seien einige Stadtviertel in Sümpfe verwandelt worden.

Hungerstreikende türkische Akademiker bleiben vorerst in Haft

Ankara. In Ankara stehen seit Donnerstag zwei Akademiker vor Gericht, die aus Protest gegen ihre Entlassung seit sechs Monaten im Hungerstreik sind. Die Hoffnung auf eine Freilassung des Lehrers Semih Özakca und der Literaturdozentin Nuriye Gülmen, die zum Symbol des Protests gegen die Massenentlassungen nach dem Putschversuch von Juli 2016 geworden sind, erfüllte sich nicht: Das Gericht ordnete weitere Untersuchungshaft an. Das Verfahren wurde auf den 28. September vertagt. Gülmen und Özakca nahmen selbst nicht an der Anhörung in dem Gericht in Ankara teil. Laut der Verteidigung nannten die Justizbehörden Sicherheits- und Gesundheitsgründe für die Abwesenheit der Angeklagten. Vor dem Gerichtssaal gab es tumultartige Szenen, da Anwälte, Angehörige und Unterstützer in den Raum zu gelangen versuchten. Die Polizei drängte die Menge unter Einsatz von Schlagstöcken zurück. Abgeordnete der oppositionellen CHP und HDP wandten sich vor dem Gerichtsgebäude an die Menge, wurden jedoch von der Polizei am Sprechen gehindert. Nach Medienangaben nahm die Polizei 24 Unterstützer unter Einsatz von Tränengas fest. Sie riefen: »Nuriye und Semih sind nicht allein«.

US-Präsident Trump unterschreibt Resolution gegen Rassismus

Washington. US-Präsident Donald Trump hat eine Resolution zur Bekämpfung von Rassismus unterschrieben. Darin verurteilt er jegliche Form von Fanatismus, wie es in einer Mitteilung des Weißen Hauses vom Donnerstagabend (Ortszeit) hieß. »Unabhängig unserer Hautfarbe oder ethnischen Herkunft leben wir alle nach den gleichen Gesetzen, grüßen alle dieselbe Flagge und wir sind alle vom gleichen allmächtigen Gott gemacht worden«, sagte Trump demnach. Die Resolution geht insbesondere auf die Vorfälle in Charlottesville im US-Bundesstaat Virginia im vergangenen Monat ein. Demnach werde die Gewalt der »weißen Nationalisten und Rassisten, Ku-Klux-Klan, Neonazis und anderer Hassgruppen« missbilligt. Bei der Demonstration von Rechtsextremisten in Charlottesville war es zu gewalttätigen Ausschreitungen zwischen den rassistischen Gruppierungen und Gegendemonstranten gekommen, eine Frau starb. Der Kongress drängte Trump diese Woche dazu, die Erklärung zu unterschreiben, um sich klar gegen weißen Rassismus zu positionieren.

Medien: Explosion in Londoner U-Bahn

London. Als Reaktion auf eine Explosion in der Londoner U-Bahn-Station Parsons Green hat die Polizei die Bevölkerung aufgefordert, den Ort bis auf weiteres zu meiden. Rettungskräfte seien weiterhin im Einsatz, teilte die Metropolitan Police via Twitter mit. Medienberichten zufolge hatte sich am Freitagmorgen in einem voll besetzten U-Bahn-Waggon eine Explosion ereignet. Augenzeugen sprachen von einem lauten Knall und einer »Flammenwand«, die sich in dem U-Bahn-Waggon ausgebreitet haben soll. Die Menschen seien in Panik aus der U-Bahn-Station geflohen. In den sozialen Medien wurden Berichte verbreitet, wonach ein Polizist am Tatort gesagt habe, dass es womöglich einen zweiten Sprengsatz gebe, der entschärft werden solle. Dafür gab es zunächst ebenso keine offizielle Bestätigung wie für die Behauptung, es werde nach einem Mann mit einem Messer gefahndet. Agenturen/nd

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