Die AfD ist offen rechtsradikal und rassistisch

Politikwissenschaftler wirft Medien vor zu wenig über die Hetze der rechten Partei aufzuklären

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Oldenburg. Der rechtsradikale und rassistische Flügel in der AfD hat sich nach Ansicht des Berliner Politikwissenschaftlers Hans-Joachim Funke durchgesetzt. Die Mehrheit einer möglichen AfD-Fraktion im Bundestag wäre rechtsradikal, sagte Funke der Oldenburger »Nordwest-Zeitung«. »Die AfD ist eine inzwischen offen rechtsradikale Partei, die gegen Flüchtlinge, Muslime und andere Minderheiten hetzt.«

Die Öffentlichkeit scheine das erst in den letzten Wochen des Bundestagswahlkampfes erkannt zu haben. »Dabei hätte es jeder wissen können«, sagte der Professor an der Freien Universität Berlin. Er warf den Medien vor, sie vernachlässigten ihre Aufklärungsfunktion. Viele Talkshows im ZDF oder in der ARD hofierten die AfD-Politiker geradezu und würden so ihrem öffentlichen Auftrag nicht mehr gerecht.

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat die freie Presse angesichts des möglichen Einzugs »überzeugter Antidemokraten« in den Bundestag als besonders wichtig hervorgehoben. »Wer die freie Presse angreift, legt die Axt an die Demokratie«, sagte Schulz am Dienstag beim Jahreskongress des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) in Stuttgart. »Wir leben in einer Zeitenwende«, sagte Schulz. »Die demokratischen Kräfte müssen zusammenhalten.« Schulz äußerte sich mit Blick auf den möglichen ersten Einzug der rechtspopulistischen AfD in den Bundestag nach der Wahl an diesem Sonntag. Eine nd-Analyse zeigt das in der künftigen AfD-Fraktion vermutlich besonders der völkische Höcke-Flügel viele Abgeordnete stellen wird. Agenturen/nd

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