Leistung muss ermöglicht werden

Lena Tietgen findet, dass wir Weltbürger werden müssen

  • Lesedauer: 2 Min.

Im akademischen Bereich ist die Globalisierung längst Realität. Diese Realität hat jedoch zwei Seiten. Auf der einen Seite bilden sich entlang von Forschung und Wissenschaft supranationale Netzwerke, die wiederum Studierende anregen, sich global auszutauschen. Man könnte auch von der Herausbildung wissensorientierter Weltbürger sprechen. Fakt ist, der globale Austausch Studierender, Wissenschaftler und Forscher wird immer mehr zur Selbstverständlichkeit.

Auf der anderen Seite befinden wir uns an der Schwelle zu globalen Menschenwanderungen aufgrund von Kriegen, Gewaltexzessen, Umweltzerstörungen und absoluter Armut. Unter ihnen sind auch Gut- oder Hochgebildete. Dank restriktiver Flüchtlingspolitik in den reichen Staaten haben diese Menschen allerdings kaum eine Chance, geschweige denn, dass sie eingeladen werden, ihr Können einzubringen. Um so besser, wenn die deutsche Forschungslandschaft anfängt, diesem Problem zu begegnen. Hier sollten noch mehr Forschungsgelder hinfließen.

Doch macht es dann noch einen Sinn, Studierende in »Bildungsausländer«, die ihren Hochschulzugang außerhalb Deutschlands erworben haben und zu denen Geflüchtete ja zählen, und »Bildungsinländern«, die ihren Zugang in der Bundesrepublik erwerben und zu denen Geflüchtete auch zählen können, zu unterscheiden? Ich denke nein. Zum einen werden allen Prognosen zufolge die Wanderungen zunehmen, zum anderen sollte in einer Leistungsgesellschaft, wie wir sie haben, auch konsequenterweise Leistung ermöglicht werden und nicht die Herkunft oder die Art der Ankunft entscheidend sein. Dazu gehört dann auch, den Weg zum Studium zu ebnen. In der Zukunft werden wir alle Weltbürger sein, das heißt, wir müssen lernen, inklusiv zu denken.

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