nd-aktuell.de / 25.10.2017 / Kultur / Seite 15

Teil eines Musters

Weinstein-Ermittlungen

Nach der Polizei in New York und Los Angeles ermittelt nun auch die New Yorker Staatsanwaltschaft gegen Filmmogul Harvey Weinstein wegen mutmaßlicher sexueller Übergriffe. Staatsanwalt Eric Schneiderman habe zahlreiche Dokumente von der in New York ansässigen Weinstein Company (TWC) angefordert, sagte eine mit den Ermittlungen vertraute Person. Bei den Ermittlungen geht es darum, ob leitende TWC-Mitarbeiter gegen Bürgerrechte im Bundesstaat New York verstoßen haben. Die Abteilung für Bürgerrechte untersucht häufig, ob Berichte über sexuelle Belästigung Teil eines Musters am Arbeitsplatz sind. Weinstein hat zu den Vorwürfen von inzwischen rund 50 Frauen erklären lassen, keinen nicht einvernehmlichen Sex gehabt zu haben.

Die Oscar-Preisträger Matt Damon und George Clooney zeigten sich am Montag in einem gemeinsamen Interview beim US-Sender ABC bestürzt über das Ausmaß des Weinstein-Skandals. »Ich wusste, dass er ein Arschloch war«, sagte Damon. Er habe ihn auch als notorischen »Schürzenjäger« wahrgenommen. Doch das große Ausmaß von »kriminellen sexuellen Nachstellungen« sei ihm »absolut nicht« bekannt gewesen. Clooney sagte, dass Weinstein ihm gegenüber oft mit Affären angegeben habe. Er habe ihm das aber nie recht geglaubt. Clooney und Damon arbeiteten vor allem in den 1990er Jahren eng mit Weinsteins damaliger Firma Miramax zusammen.

Nach Weinstein sieht sich auch der US-Regisseur James Toback Vorwürfen sexueller Übergriffe ausgesetzt. 38 Frauen werfen dem 72-Jährigen laut der »Los Angeles Times« vor, sie ihm Laufe der vergangenen Jahrzehnte sexuell belästigt zu haben. dpa/nd