• Politik
  • nd-Soliaktion: Teilen macht satt

Saatgut teilen

INKOTA unterstützt in Mosambik den Kleinbauernverein UNAC bei der Sicherung der Ernährungssouveränität

  • Christine Wiid
  • Lesedauer: 2 Min.
Xitonga, Mukadzi, Raposta und Kenha - das sind die Namen von lokalen Maissorten in Mosambik. »Diese Sorten waren schon fast verschwunden«, erzählt José Macueira, ein Bauer aus Gondola in Zentralmosambik. »Aber jetzt bauen wir sie wieder an. Unser lokaler Mais lässt sich gut lagern, viel besser als die Hybridsorten. Die wachsen zwar schnell, aber wir können kein neues Saatgut aus ihnen gewinnen.«

Der Kleinbauernverein UNAC unterstützt Bauern und Bäuerinnen wie José Macueira dabei, Saatgut zu vervielfältigen und traditionelle Sorten zu bewahren. Denn in Mosambik ist der freie Austausch und Nachbau von Saatgut gefährdet. Kleinbauern und -bäuerinnen sollen bald nur noch patentiertes oder zertifiziertes Saatgut nutzen dürfen, wenn es nach dem Willen der Regierung geht.

Dagegen regt sich Widerstand: UNAC will die Ernährungssouveränität der Menschen sichern. Der freie Zugang zu eigenem Saatgut ist für die Bauern und Bäuerinnen in Mosambik lebenswichtig. Denn für teures Saatgut, chemischen Dünger und Pestizide haben sie kein Geld. Ein Großteil der Landbevölkerung lebt von der Subsistenzwirtschaft - eine Missernte hat so fatale Folgen.

UNAC unterstützt Bauern und Bäuerinnen in ganz Mosambik bei ihrem Kampf ums eigene Saatgut. Die INKOTA-Partnerorganisation führt in der Provinz Manica in Zentralmosambik ein Projekt durch, um lokale Sorten zu sichern. Manica gilt als Kornkammer Mosambiks. Die Böden sind fruchtbar und das Klima ist gut geeignet für die Landwirtschaft. In den Distrikten Sussundenga und Gondola arbeitet UNAC mit acht Bauerngenossenschaften zusammen. Gemeinsam wollen sie Mais, Maniok, Süßkartoffeln und Hirse in lokalen Varianten anbauen, das Saatgut vervielfältigen und auf Saatgutbörsen weiterverbreiten.

»Unser lokaler Mais ist weniger anfällig gegen Dürren. Auch unser Maniok ist viel länger haltbar als die kommerziellen Sorten«, erklärt Carolina Cossa, die Mitglied in einer der Genossenschaften ist. »Auf Saatgutbörsen tauschen wir unsere Sorten mit denen der Nachbargemeinden. Und in einer Saatgutbank lagern wir Samen aller lokalen Sorten ein.« Damit profitieren alle Menschen in Sussundenga und Gondola von dem Projekt - und das lokale Saatgut wird für die nächsten Generationen bewahrt.

Die Autorin arbeitet als Projektreferentin Mosambik bei INKOTA.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal