Letzte Chance für den Hambacher Forst

Gericht verhandelt über Klage von Umweltschützern gegen Ausweitung eines Tagebaus in Nordrhein-Westfalen

  • Lesedauer: 2 Min.

Köln. Der Bund für Umwelt und Naturschutz geht juristisch gegen den Tagebau Hambach vor. Er will ihn mit seiner Klage stoppen - und damit auch den uralten Hambacher Wald retten. Das Verwaltungsgericht Köln verhandelt am heutigen Dienstag über die Klage des BUND NRW gegen den 3. Rahmenbetriebsplan des Tagebaus für die Jahre 2020 bis 2030. Die Umweltschützer halten ihn wegen der fehlenden Umweltverträglichkeitsprüfung für rechtswidrig.

Mit der Klage gegen das Land Nordrhein-Westfalen wird auch die Aufhebung des von 2015 bis 2017 geltenden Hauptbetriebsplanes beantragt, der die umstrittenen Rodungen alter Bäume für den Tagebau regelt. Er verstoße gegen europäisches Umweltrecht, meint der Verband.

In einem Eilverfahren hatte das Gericht einen Teil des Waldes von 56 Hektar bis zur Verhandlung vor Rodungen geschützt, die Rodung auf weiteren 173 Hektar aber erlaubt. Das Abholzen auf dem größeren Areal sei durch den bestandskräftigen und nicht mehr anfechtbaren 2. Rahmenbetriebsplan gedeckt, hatte das Gericht argumentiert. Der Bund legte dagegen Beschwerde beim OVG Münster ein.

In den nächsten Monaten müsse gerodet werden, damit der Tagebau planmäßig weitergehen könne, argumentiert der Energiekonzern RWE Power. Der BUND will nach eigenen Angaben seine rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um das zu verhindern.

Klimaschützer und Umweltaktivisten fordern seit Jahren einen Ausstieg aus der Braunkohleverstromung. Sie kritisieren vor allem den hohen Kohlendioxidausstoß der Kraftwerke. Am Rande der vergangene Woche beendeten Weltklimakonferenz in Bonn hatte es im rheinischen Braunkohlerevier wiederholt Proteste von Kohlegegnern gegeben. Agenturen/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal