Werbung

Höcke nennt ZPS-Künstler »Terroristen«

Aktionskunst eskaliert

  • Lesedauer: 2 Min.

Der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke hat sich erstmals öffentlich über das nachgebaute Holocaust-Mahnmal neben seinem Haus geäußert und die Aktion scharf verurteilt. »Wer so etwas tut, ist in meinen Augen ein Terrorist«, sagte Höcke am Samstag bei einer Konferenz des rechtspopulistischen »Compact«-Magazins in Leipzig. Deshalb sei das »Zentrum für politische Schönheit« (ZPS) keine Künstlergruppe, sondern »eine kriminelle Vereinigung«, sogar »eine terroristische Vereinigung«, so Höcke.

Seine Familie sei über elf Monate hinweg überwacht worden, sagte der AfD-Politiker. Dies sei ein tiefer Eingriff »in das Schamgefühl eines Menschen«. Gleichzeitig beklagte Höcke, manch ein Parteikollege hätte sich deutlicher an seine Seite stellen können.

Die ZPS-Aktivisten haben das angemietete Grundstück im thüringischen Bornhagen unterdessen verlassen und das Mahnmal für die Öffentlichkeit geschlossen. Man fühle sich dort nach anonymen Drohungen gegen einzelne Mitglieder der Gruppe nicht mehr sicher, teilte der künstlerische Leiter Philipp Ruch am Freitag mit. Am Montag wolle man zurück aufs Gelände und das Mahnmal wieder öffnen.

Das »Zentrum für politische Schönheit« (ZPS) hatte am Mittwoch aus Protest gegen eine umstrittene Rede Höckes eine Nachbildung des Berliner Holocaust-Mahnmals auf einem Nachbargrundstück in Bornhagen enthüllt. Nach eigenen Angaben beobachtet das ZPS den Thüringer Partei- und Fraktionsvorsitzenden seit Monaten. dpa/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal