Ehrung für Salzmann

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Die Berliner Schriftstellerin Sasha Marianna Salzmann erhält den mit 15 000 Euro dotierten Mara-Cassens-Preis 2017 des Literaturhauses Hamburg. Ausgezeichnet wird die deutsch-russische Autorin für ihren Roman »Außer sich«, wie der Suhrkamp-Verlag mitteilte. Der Preis wird ihr am 16. Januar im Literaturhaus übergeben. Salzmann ist Hausautorin am Maxim-Gorki-Theater Berlin und leitete zudem von 2013 bis 2015 die dortige Bühne »Studio R«.

Salzmann habe »ein in tiefster Weise provozierendes Romandebüt vorgelegt, das im besten Sinne anstrengend zu lesen ist«, erklärte die Jury. »Mit erfrischender Dreistigkeit stellt die junge Autorin alles, was immer klar zu sein schien, infrage.« Virtuos jage sie ihre Hauptfigur durch Istanbul und ein Kaleidoskop zwischenmenschlicher Beziehungen. Es seien Bilder »ohne jegliches Idyll und Klischee« entstanden. Der Roman bringe Leser dazu, eindeutige Kategorien zu verwerfen.

Salzmann ist in Moskau in einer jüdischen Familie aufgewachsen, 1995 emigrierte die Familie nach Deutschland. Sie studierte an der Universität Hildesheim Literatur, Theater und Medien sowie an der Universität der Künste Berlin Szenisches Schreiben. Salzmann war Mitbegründerin des Kultur- und Gesellschaftsmagazins »freitext« und arbeitete dort zwölf Jahre lang als Redakteurin.

Der Mara-Cassens-Preis wird seit 1970 für einen deutschsprachigen Debütroman verliehen. 15 Mitglieder des Literaturhaus-Vereins bilden die Jury. Die Auszeichnung solle Autoren ermöglichen, »sich für eine gewisse Zeit ganz dem Schreiben zu widmen«, so der Wunsch der im August 2015 verstorbenen Stifterin. epd/nd

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