nd-aktuell.de / 03.12.2017

Rund 400 Demonstranten fordern Aufklärung im Fall Jalloh

Halle. Mehrere Hundert Menschen haben in Halle für weitere Aufklärung zum Feuertod des Asylbewerbers Oury Jalloh demonstriert. Der Protest mit rund 400 Teilnehmern sei am Samstag ruhig und friedlich verlaufen, erklärte ein Polizeisprecher am Sonntag. Zwischenfälle habe es nicht gegeben. Zu dem Protest hatten mehrere linke Gruppen aufgerufen. Ihr Motto lautete »Oury Jalloh - Aufklärung jetzt! Gegen Polizeigewalt und institutionellen Rassismus«.

Der Asylbewerber aus Sierra Leone war vor mehr als zwölf Jahren in einer Dessauer Gefängniszelle verbrannt. Wie es dazu kommen konnte, ist noch immer nicht geklärt. Die Staatsanwaltschaft Halle stellte die Ermittlungen im Oktober ein.[1] Aus Sicht der Behörde ist keine weitere Aufklärung zu erwarten.

Die Ermittler verfolgten die These, dass sich Jalloh selbst angezündet hat. Kritiker bezweifeln das und werfen der Justizministerin vor, die Aufklärung zu behindern. Ein Gutachten kommt zu dem Schluss, dass der Afrikaner wahrscheinlich durch Fremdeinwirkung starb.[2] Der Landtag forderte in der vergangenen Sitzung Einsicht in die Akten der Staatsanwaltschaft. dpa/nd

Links:

  1. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1070922.oury-jalloh-das-vorgehen-ist-skandaloes-und-intransparent.html?sstr=jalloh
  2. https://www.nd-aktuell.de/artikel/1070364.alles-deutet-auf-mord-hin.html?sstr=jalloh