Eminente Figur

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Vor 100 Jahren wurde einer der wichtigsten Autoren der deutschen Nachkriegszeit geboren: Heinrich Böll. Ungeachtet der Tatsache, dass der Nobelpreisträger von 1972 wegen angeblicher ästhetischer Mängel schon lange nicht mehr uneingeschränkt zur Pflichtlektüre empfohlen wird, ist klar, dass es sich bei diesem Autor um eine zumindest literatursoziologisch eminente Figur handelt.

Frank Witzel, der im September bereits mit seinem neuen Roman »Direkt danach und kurz davor« (Matthes & Seitz Berlin) Gast im Literarischen Colloquium Berlin war, beschäftigt sich intensiv mit den literarischen Sprechweisen der vierziger und fünfziger Jahre. Auch Friedrich Christian Delius, Teilnehmer der Gruppe-47-Tagungen, tat dies immer wieder - zum Beispiel in seiner fingierten Siemens-Festschrift von 1972, die zum sogenannten Siemens-Prozess führte. Heinrich Böll hatte seinen 68er-Kollegen damals gegen den Konzern verteidigt und sich für die Satirefreiheit eingesetzt. Mit beiden Autoren sowie mit Ralf Schnell, dem Herausgeber der Kölner Gesamtausgabe (Kiepenheuer & Witsch), wird an diesem Abend sowohl die Aktualität des Werks als auch die mentalitätsgeschichtliche Bedeutung Heinrich Bölls diskutiert. nd

19. Dezember, 20 Uhr, Am Sandwerder 5, Wannsee

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