»Survivor R«: Umstrittenes Logo an Polizeifahrzeug wird entfernt

Nach heftiger Kritik lässt die Polizei Sachsen das Logo, das an NS-Symbolik erinnert, entfernen

  • Lesedauer: 2 Min.
Dresden. Ein wegen seiner Nähe zur NS-Symbolik heftig kritisiertes Logo des sächsischen SEK soll von den Sitzbezügen eines neuen Polizeieinsatzfahrzeuges entfernt werden. Das teilte das Landeskriminalamt am Dienstag in Dresden mit. Der Entschluss sei »unabhängig der laufenden öffentlichen Diskussion« getroffen worden, betonte LKA-Sprecher Tom Bernhardt. »Auch wenn das Logo weder Ausdruck einer rechten Gesinnung ist noch anderweitige ideologische Attitüden erkennen lassen soll, ist der in Teilen der Öffentlichkeit wahrgenommene Kontext unter allen Umständen zu korrigieren.«

Am Wochenende war bekanntgeworden, dass die Sitzpolster des gepanzerten Einsatzfahrzeuges »Survivor R« mit einem Logo bestickt sind, das seit 1991 vom sächsischen Spezialeinsatzkommando genutzt wird. Es zeigt - geflügelt und umringt von einem Lorbeerkranz - ein gekröntes und von zwei Löwen gehaltenes sächsisches Wappen. Darüber und darunter stehen in Frakturschrift die Worte »Spezialeinsatzkommando« und »Sachsen«.

Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter regte sich Empörung über das Logo, Schrift und Symbol weckten bei Nutzern Erinnerungen an die NS-Zeit und an die damals unter SS-Führung aufgestellten sogenannten Polizeibataillone. Gleichzeitig lenkt die Anschaffung des Panzerwagens, der zum Schutz vor »islamistischem Terror« dienen soll, die Aufmerksamkeit auch auf die Rüstungsbestreben und Militarisierung der Polizei. Auch in anderen deutschen Bundsländern werden ähnliche Fahrzeuge angeschafft. dpa/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal