Sheriffs für die Grundschule

Jérôme Lombard hofft auf Ruhe und Frieden auf dem Schulhof

  • Lesedauer: 2 Min.

Weil es innerhalb eines Jahres zu 30 Gewaltvorfällen auf dem Schulhof und im Klassenzimmer kam, hat die Spreewald-Grundschule in Schöneberg einen Wachschutz engagiert. Die Aufpasser werden nicht etwa geholt, um zwielichtige Schulfremde fernzuhalten, sondern um Gewaltorgien zwischen den Schülern zu unterbinden. Man bedenke: Es handelt sich um eine Grundschule, die Schüler sind also gerade mal zwischen sechs und zwölf Jahre jung!

Nach Angaben der Schulleitung gehen nicht nur die Kinder untereinander aufeinander los. Auch die Lehrer werden regelmäßig Ziel von Attacken. Zudem habe es Vorfälle gegeben, bei denen Eltern gegenüber Schülern übergriffig geworden seien.

Dass die Zustände an sogenannten Brennpunktschulen in Berlin schlimm sind, ist bekannt. Auch Wachschützer an Schulen sind nicht neu. Neukölln engagiert seit einigen Jahren private Sicherheitsdienste zur Bewachung von Schulen. Allerdings ging es dabei stets um den Schutz nach außen und nicht wie im Schöneberger Fall nach innen. Auch, dass nun eine Grundschule betroffen ist, ist eine neue Eskalationsstufe. In Neukölln haben die Wachschützer nachweislich für mehr Frieden gesorgt. Man kann nur hoffen, dass ihnen dies auch in Schöneberg gelingt. Wenn sich Eltern der betroffenen Schule über die Aufpasser aufregen, sollten sie sich auch mal an die eigene Nase fassen und fragen, was bei der Erziehung der Kinder schief läuft.

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