NSU-Prozess: Verzögerung bei Verteidiger-Plädoyers

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München. Auf der Zielgeraden des Münchner NSU-Prozesses verzögert sich der mit Spannung erwartete Beginn der Verteidiger-Plädoyers. Grund ist ein angekündigter, neuer Befangenheitsantrag des mutmaßlichen Waffenbeschaffers Ralf Wohlleben. Dessen Anwälte erbaten sich am Dienstag Zeit bis Mittwoch, um diesen vorzubereiten. Das Münchner Oberlandesgericht unterbrach das seit bald fünf Jahren laufende Verfahren bis Mittwochvormittag. Nach der Terminplanung des Gerichts hätten am Dienstag eigentlich die beiden Vertrauensanwälte der Hauptangeklagten Beate Zschäpe, Mathias Grasel und Hermann Borchert, mit ihren Schlussvorträgen beginnen sollen. Nun könnte sich dies sogar auf kommende Woche verschieben. Vor der neuerlichen Unterbrechung warf das Gericht den Verteidigern Wohllebens vor, den Prozess bewusst zu verzögern. Diese hätten mehrere Beweisanträge allein mit Verschleppungsabsicht gestellt. Die Anwälte hatten zuletzt mehrmals versucht, einen anderen Handelsweg der »Ceska«-Mordwaffe des NSU zu beweisen. Das Gericht lehnte am Dienstag sämtliche ausstehenden Anträge zu diesem Thema ab - woraufhin die Verteidiger den Befangenheitsantrag ankündigten. dpa/nd

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