Die Weltmeister staunen über Traumnoten

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Mailand. Diese Wertung konnte selbst der Olympiasieger und neue Weltmeister Bruno Massot offenbar kaum begreifen. Mit seiner kongenialen Partnerin Aljona Sawtschenko war er gerade in Mailand fehlerfrei zum nächsten Paarlauftitel gelaufen, und nach dem Olympiagold wollten die Preisrichter offenbar noch mal zeigen, wie sehr auch sie die Kür der beiden Deutschen mochten. 162,86 Punkte für die Darbietung am Donnerstagabend und insgesamt 245,84 bedeuteten jeweils Weltrekord. Dazu verteilten die Juroren 22 mal die Bestnote 10,0. Da darf man schon mal große Augen machen.

Aus denen flossen später noch Tränen, denn diese Kür werden die beiden wohl nie mehr laufen. Vielleicht war der Auftritt in Mailand sogar der allerletzte in einem Wettkampf für die 34-jährige nun sechsfache Weltmeisterin und ihren 29-jährigen Partner. Paarlauflegende Hans-Jürgen Bäumler riet ihnen vor Ort jedenfalls zum Karriereende: »Das war perfekt, mehr geht nicht. Ich weiß nicht, was die beiden noch wollen.«

Fürwahr scheint eine Steigerung kaum möglich. Außerdem zwickt Massots Rücken seit Langem, und Sawtschenkos Ehemann soll schon mal seinen Babywunsch geäußert haben. Doch Aljona Sawtschenko wäre nicht sie selbst, wenn sie sich von Männern irgendetwas vorschreiben ließe. Erst mal wolle sie Urlaub machen und dann mit ihrem Erfolgstrainer Alexander König reden. »Es ist schwierig, ich muss erst mal nachdenken«, sagte Sawtschenko in Italien. König wird allerdings von Oberstdorf nach Berlin ziehen. Es scheint sehr unwahrscheinlich, dass ihm Sawtschenko folgen wird. Ihre Liebe zum Sport hat sie aber nicht verloren. Wenn sie wirklich aufhöre, dann »nur mit einem weinenden Auge«.

Nach den vergangenen fünf Wochen ist das nur verständlich. Zuerst erfüllte sich ihr Olympiatraum, dann wurde sie nach vier Jahren Pause noch mal Weltmeisterin. Dabei hatte das Paar dazwischen kaum trainieren können. »Wir waren ganz weit unten, aber Familie, Freunde und Fans haben uns wieder Energie gegeben«, sagte Sawtschenko. Und Massot ergänzte: »Der olympische Geist war noch einmal da.« ok Foto: AFP/Miguel Medina

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