Witzenhausen: Klagen nach Polizeieinsatz

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Witzenhausen. Der eskalierte Polizeieinsatz bei Protesten gegen eine Abschiebung im nordhessischen Witzenhausen wird ein juristisches Nachspiel haben. Der Rechtsanwalt Sven Adam, der die Demonstrierenden vertritt, hat bereits vier Strafanzeigen gestellt, teilte er am Freitag dem »nd« mit. Zwei Klagen von Verletzten seien bereits am Dienstag beim Verwaltungsgericht Kassel eingereicht worden. Sie sollen einen überharten Polizeieinsatz bei der versuchten Abschiebung eines 27-jährigen Syrers in der Nacht von Sonntag auf Montag feststellen, bei der die Polizei Pfefferspray, Schlagstöcke und Hunde gegen etwa 60 Menschen einsetzte, die einen Einsatzwagen blockierten, in dem der Syrer saß. Zwei weitere Strafanzeigen seien Adam zufolge am Freitag eingereicht worden. Sie richten sich gegen zwei Polizisten, die massiv auf Protestierende eingeschlagen haben sollen. Der Syrer sollte nach Bulgarien abgeschoben werden, obwohl ein Gerichtsbeschluss dies untersagte. Nachdem seine Anwältin Claire Deery gegen die Überstellung intervenierte, kam der Mann frei. Indes behauptet das Polizeipräsidium Nordhessen, dass auch die Protestierenden aggressiv aufgetreten seien. Es spricht auch von Steinwürfen, was das Witzenhäuser Bündnis gegen Abschiebung aber dementiert. sot

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