»Nachhaltiger« Frieden

Trumps US-Botschaftsverlegung nach Jerusalem von Gewaltausbruch begleitet

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Bei der Eröffnung der US-amerikanischen Botschaft in Jerusalem am Montagnachmittag kündigte Jared Kushner, Berater und Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, an, die USA seien entschlossen, dabei zu helfen, »einen nachhaltigen Frieden zu schaffen«. Trump werde dazu demnächst seinen Friedensplan für den Nahen Osten vorlegen. Ebenfalls am Montag kam es zu Massenprotesten mit vielen Toten. Weit über 40 Palästinenser wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Gazastreifen bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten an der Grenze zu Israel erschossen. Rund 1700 Menschen seien verletzt worden. Es ist der Tag mit den meisten Todesopfern seit dem Gaza-Krieg 2014.

Auslöser der heftigen Proteste ist jene am 70. Jahrestag seit der Gründung Israels vollzogene Verlegung der US-amerikanischen Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem. Die Protestierenden erinnerten an die Flucht Hunderttausender im Zuge der israelischen Staatsgründung. Bis zu eine Million Menschen waren im Gazastreifen an der Grenze zu Israel zu Protesten erwartet worden. Nach Angaben der israelischen Armee beteiligten sich zunächst mehr als 35 000 Menschen an zwölf verschiedenen Orten am Grenzzaun. Auch in Ramallah im Westjordanland nahmen rund 5000 Menschen an einem Protestmarsch teil.

Seit Ende März sind an der Grenze zu Gaza bei gewaltsamen Konfrontationen bislang rund 100 Palästinenser getötet und Tausende verletzt worden. Israel wirft der im Gazastreifen herrschenden Hamas vor, sie missbrauche die Proteste zu Anschlagsversuchen an der Grenze. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat das gewaltsame Vorgehen israelischer Sicherheitskräfte gegen die Demonstranten im Gazastreifen scharf verurteilt. nd/san Seite 7

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